Da HipHop nicht so ganz mein Metier ist, habe ich die Promo von 2.nd rec zunächst nicht geordert. Ein großer Fehler, den ich aber schnellstens korrigierte, nachdem ich ein Konzert des sympathischen Kanadiers besucht hatte.
NOAH23 alias Noah Brickley variiert auf seinem dritten Longplayer musikalisch alle möglichen Stile zwischen ziemlich zurückgelehnten Jazz, Indie, Filmmusik („Godhead omlet“) und sogar Slowcore („Freelance zenarchist“), zwischen ruhigen Piano-Klängen und Dixieland („Camera shy“) und kombiniert all das mit fetten Beats und funky Basslines. Und überraschenderweise passt alles hervorragend zusammen. Hinzu kommen Raps im teils halsbrecherischen Tempo, die stellenweise sogar Richtung Raggamuffin abdriften. Überhaupt setzt er sowohl seine Stimme als auch den Gesang erstaunlich variabel ein. Thematisch dreht es sich auf „Jupiter sajitarius“, wie der Albumtitel fast vermuten lässt, um Noahs Hobby Astrologie. Das Ganze erinnert musikalisch ein wenig an die STREETS, und seine politischen Landsmänner WARSAWPACK, zeigt sich aber nicht mehr ganz so düster wie die Sachen des oft zitierten Anticon-Labels.
Tolle Samples, unzählige Ideen und statt Gangsta-Attitüde ein Punkrock-Background machen aus dem Album letztlich einen hervorstechenden Geheimtipp!