Voll neuer Ideen klingen NEW IDEA SOCIETY beim Opener „Press reverse“ erst mal nicht, sondern wie die BRIGHT EYES an einem eher schlechten Tag. Zum Glück überzeugt das Album insgesamt durch einen extrem hörenswerten und abwechslungsreichen Sound, der irgendwo zwischen den Schubladen Emo und Singer/Songwriter tingelt.
Und das liegt eindeutig daran, dass die Band um Mike Law vor allem dann gut ist, wenn sie auf fragilen Akustikgitarren-Pop und Singer/Sonwritertum verzichtet und stattdessen in die Vollen geht. Dann nämlich klingen sie wie DASHBOARD CONFESSIONAL mit mehr Power und einem deutlich frischeren, weil unbequemeren Sound. Schließlich liegen Sänger Mike Laws musikalische Wurzeln auch in der Bostoner Sreamo-Band EUCLID, und an der Gitarre spielt niemand anders als Stephen Brodsky von CAVE-IN.
Dazu trumpfen die Wahl-New Yorker durch eine intelligente Instrumentierung auf, die von Orgel, Violine bis zur Ghost Guitar reicht, die beim Titel „Drawbrigde kid“ von Kurt Ballou von CONVERGE gespielt wird. Die Musiker hinter NEW IDEA SOCIETY haben allesamt also andere Musikprojekte und Main Acts. Das könnte erklären, warum ihr Album so abwechslungsreich gelungen ist. Dazu kommt eine unüberhörbare Spielfreude, die auch im Booklet des Albums erklärt wird: „This album was recorded primarily by the technique of singing and playing music together all in one room, at the same time, without overdubs, because that is what music sounds like”.
Insgesamt haben NEW IDEA SOCIETY also ein richtig unterhaltsames Album rausgehauen. Die Songs „Single threat“ und „Drawbridge kid“ bleiben noch eine Weile im Ohr, und das gesamte Album hat gute Chancen eine ganze Zeit lang in der Anlage zu rotieren.