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MR. CRACKER – Man’s ruin

Es gibt Bands, die gut sind, es gibt Bands, die schlecht sind, und man sollte es gar nicht glauben, aber es gibt sogar Bands, für deren CD der Platz in meinem CD-Regal zu schade ist. Mit so einem Fall, meine lieben Musikfreunde, haben wir hier heute zu tun: MR. CRACKER.
Laut Pressezettel beschreiben sie sich selbst und ihr erstes Album folgendermaßen: „Wir sind Rock’n’Roll! Wir haben nach über hundert Live-Shows gelernt, Rock’n’Roll on stage und auf Platte rüberzubringen! Wir sehen es als Respektbezug, die Songs anderer Bands in unser Programm zu integrieren.“ Und zum johlendem Gipfel mein Lieblingsauszug aus der Mitteilung: „Es ist heutzutage einfach in Vergessenheit geraten, dass der Anfangserfolg vieler heute legendärer Bands, wie z.B. ROLLING STONES zu großem Teil auf dem Covern bekannter Standards basierte.“ Heilige Scheiße! Ganz große Worte von fünf kleinen Männern. Na ja, ein gesundes Selbstvertrauen hat noch niemandem geschadet, aber ein völlig überschätztes Selbstbild kann vernichtende Auswirkungen haben. Besonders, wenn man diesen Text liest und die Platte dazu hört, mit seinen ausgelutschten, völlig langweiligen, kraftlosen und nichts sagenden Musikstücken. Es ist ja durchaus beachtens- und lobenswert, wenn junge Menschen, bei der Anzahl von Bands, die wir heute haben, aus eigener Kraft eine Platte produzieren und vermarkten. Aber die überdurchschnittlich hohe Energie, die hier investiert wurde, deckt bei weitem nicht die überdurchschnittlich schlechten Talente ab! Daher, würde ich mal sagen: Jungs, was ihr hier zusammen gebacken habt, schmeckt ganz sicher nicht nach einem knackigen Keks, sondern eher nach einem labberigen Toast mit drei Monate alter Margarine.