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MIO MYO – Philharmonic manic mass attack

Keiner weiß, wie sie in den CD-Stapel geriet, den ich geordert hatte. Plötzlich war sie da. Aus dem Nichts. Quasi aus dem Hinterhalt zugeschlagen. Zack! Erwischt! Brillante Musik! Brillantes Artwork! Und ich fix und fertig. Die Informationen sind spärlich gesät. Aus Berlin/ Nürnberg kommen sie wohl und sind zu dritt. Aber wie konnten sie völlig unerwartet dieses Meisterwerk hinbekommen? Musik, von der ich behaupte, dass es sie in dieser Konstellation und Schönheit so noch nicht gegeben hat? Und wie kann es sein, dass keiner davon weiß?
Elektrogeplucker und dezente Beats geben in der Regel das Fundament, auf dem verästelte Gitarrenlinien ein filigranes Kartenhaus errichten. Die Räume sind von einer tiefblauen Stimme erfüllt. Und so traumwandelt man durch diese Räume, die unwirkliche Namen wie „Ferrofluid“, „Triumphantom disembodiment“ oder „The weightless body or the first magnitude is wind“ tragen. Immer wieder scheinen sich die kristallinen Wände zu bewegen und den Blick auf neue verschlungene Ebenen frei zu geben. Und aus der Ferne glaubt man, ab und zu THE BLACK HEART PROCESSION zu hören. Manchmal lösen sich die Wände auch ganz auf, und aus Räumen werden Nicht-Räume, in denen Noten gleichberechtigt neben Nicht-Noten stehen. Lange will man nicht aufwachen aus diesem Traum, sondern immer wieder durch diese faszinierenden Räume wandeln, um Türen zu öffnen, die man vorher übersehen hatte. Es nimmt einen regelrecht gefangen, dieses zerbrechliche Gedankengespinst. Lediglich eingehüllt in ein kunstvoll gefaltetes Blatt Papier. Liebevoll versehen mit einer handgeschriebenen Stücknummer. Ich habe die Nummer 23. Und welche Nummer habt ihr?