Es kommt recht selten vor, dass deutschsprachigen Post-Hardcore- bzw. Screamo-Bands eine über die eigene Szene-Blase hinausgehende Aufmerksamkeit zuteil wird. ESCAPADO und FJØRT seien hier beispielhaft genannt, aber dann wird’s auch schon eng. Insofern schätze ich auch die Chance für MEIJAR, in ein größeres Rampenlicht zu rutschen, als relativ gering ein, wenngleich sie hier ein durchaus beachtliches Debütalbum vorlegen. Zunächst fällt mir das Songwriting auf, da es die Dresdner schaffen, ihre Lieder einerseits relativ komplex zu gestalten, dabei jedoch trotzdem eine relativ klare und nachvollziehbare Linie beibehalten. So bauen sie zwar immer wieder sphärische Momente oder überraschende Gitarren-Breaks in die Songs ein, finden aber immer wieder in den ursprünglichen Charakter der Stücke zurück. Insofern dauert es möglicherweise etwas länger, bis man tatsächlich einen Zugang zu Songs wie „Polygraph“ oder „Fixpunkt“ findet, aber wenn dies erst einmal gelungen ist, zündet diese Platte umso mehr. Für mich persönlich die spannendste Screamo-Neuentdeckung seit MAHLSTROM!