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MANOWAR – 22.11.2007, Hamburg (Fabrik)

Nanu, will sonst keiner? Ich dachte eigentlich, alle reißen sich darum, diesen Live-Bericht zu verfassen… Die Hamburg-Fraktion des Blueprint-Fanzines hat in der vergangenen Woche nämlich einen kleinen Betriebsausflug unternommen. Das Ziel: Die Fabrik in Hamburg-Ottensen. Der Grund: MANOWAR!!! Die Godfathers of True-Metal luden nämlich zur Präsentation ihrer neuen Live-DVD „Magic Circle Festival Volume I“ ein, und wie im Vorfeld gemunkelt wurde, sollte bei der Gelegenheit auch ein kleines Live-Set intoniert werden. An besagtem Abend fand sich folglich eine bunte Mischung aus gestandenen „Ich-passe-auch-nach-20-Jahren-noch-in-meine-Kutte!“-Metallern, langhaarigem Jungvolk, musikinteressierten Normalos, sowie einer Abordnung Siff-Punks vom nebenan gelegenen Bauwagenplatz in der ehemaligen Munitionsfabrik ein. Während vor der Tür noch einige Metal-Headz dabei waren, im hell erleuchteten MANOWAR-Truck (!) T-Shirts für 30,- Euro zu erwerben und die Pfandflaschensammler ihr Weihnachtsgeld einfuhren, bekamen wir Metal-unerfahrenen Fanziner Dank der DVD-Vorführung einen ersten Einblick, was uns im weiteren Verlauf des Abends erwarten sollte: Eine pompöse Bühnenshow, jaulende Gitarren-Soli und eine Masseneuphorie, wie man sie in Deutschland seit 1939 nicht mehr erlebt hat. Als dann schließlich die Leinwand hochgefahren wurde und die Metal-Titanen auf die Bühne sprangen, gab es dementsprechend auch kein Halten mehr. Hunderte von Fäusten reckten sich in die Luft, und jede Zeile wurde aus zahlreichen Kehlen textsicher mitgesungen. Die Band stand dem in nichts nach und schüttelte fleißig ihr langes Haupthaar, während sich die Fettpölsterchen des Sängers dezent in seinem hautengen, ärmellosen Latex-Oberteil abzeichneten. Und selbstverständlich durfte auch das legendäre MANOWAR-Grußzeichen nicht fehlen, bei dem die eine Hand das Handgelenk der anderen Hand umschließt, welche wiederum als Faust geballt über den Kopf gestreckt wird. Meine werten Mitschreiber schienen von der Performance ebenso angetan wie ich, und somit dürften die Punkte „Stilistische Umorientierung zum Heavy Metal-Fanzine“ und „Umbenennung in Blackprint-Fanzine“ heiß diskutierte Themen auf der nächsten Redaktionssitzung sein. In diesem Sinne: „Heavy Metal, or no metal at all – whimps & posers leave the hall!” Wir sehen uns in Wacken, Freunde.

(ob) Pure Euphorie! Muss man jetzt mal so sagen. Aber klar, wenn noch ein zusätzlicher Bierstand aufgebaut wird. Das war neben reinstem Entertainment auch noch ein Loblied auf Universal Pictures, mit denen MANOWAR jetzt nämlich "Brothers of Metal" sind. Ich war vorher noch nie auf nem True-Heavy Metal Konzert und muss sagen, so viel Spaß hab ich lange nicht gehabt. Das ist wie Ballermann mit Gitarren. Und um 23 Uhr vorbei. "Feierabend-Kultur", wie man so schön sagt. Und Kids-T-Shirts zeigen, dass das hier wirklich All-Ages ist.
Abgefahrene Sache, vor allem wenn da wirklich aus vollem Hals "Other bands play, MANOWAR kills" oder noch einfacher "Hail, hail, hail and kill" gesungen wird. Dazu stehen wir Mittvierziger mit perfekt gestyltem Haar in Leder auf der Bühne. Weltklasse! MCF-Festival wir kommen und Wacken ja eh.

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.