Seien wir doch mal ehrlich, die meisten RANCID Sound-a-likes befinden sich auf dem von deren Bandmitgliedern selbst betriebenen Hellcat Records Label. Wieso sollte man mit dem Sound, den man selbst entscheidend geprägt hat und liebt, nicht auch weiterhin Geld verdienen, schließlich kann man sich so auch immer zur Mitarbeit anbieten oder einladen, je nach Firmenpolitik. LEFT ALONE haben es jedenfalls raus, großartige Ohrwürmer zu schreiben, die einfach Spaß machen, und davon gibt es unter den sechzehn Stücken auf „Dead american radio“ nicht wenige. Der rotzige Opener „The sinner“, das auf spanisch eingesungene, mit schrägem Saxophon unterlegte „La Pregunta“, bei dem Patricia von den HORRORPOPS mitsingt, oder auch das mit tollem Refrain ausgestattete „She´s the only one“. Auf der Platte passen die gelegentlich eingebauten Off-Beats hundertprozentig, zwischendurch wildert man erfolgreich in Country-Gefilden oder lässt die Hammond-Orgel erklingen. Kurioserweise hat mir die Platte bei strahlendem Sonnenschein weniger Freude bereitet, als jetzt, wo es draußen aus Eimern kübelt. Der Sänger heißt übrigens „Elvis“, und nur so sollte ein Frontmann heißen, wobei der Gesangsstil natürlich gar nichts mit dem King zu tun hat, sondern schön rotzig daherkommt und ich mir im Gegenzug den King nicht wirklich mit Iro vorstellen kann!