You are currently viewing LATTERMAN – Turn up the punk, we’ll be singing

LATTERMAN – Turn up the punk, we’ll be singing

Man stelle sich vor, es ist 2002 und vier Typen hocken in einem Keller in Long Island, New York und nehmen mit einem 8-Spur ein hammermäßiges Album auf, das sogar HOT WATER MUSIC in den Schatten stellt. Leider nimmt fast keiner Notiz davon, schon gar nicht auf dieser Seite des Atlantiks. Rok Lok Records ist halt auch kein großes Label. Drei Jahre später sind die Jungs von LATTERMAN bei Deep Elm gelandet und veröffentlichen ihr neues Werk „No matter where we go“, welches ziemlich einschlägt. Und damit der Erstling nicht einfach untergeht, holt Deep Elm das Ding aus dem Keller.
LATTERMAN sind eine dieser Bands, die aus der Mitte einer Szene, einer Gemeinschaft kommen. Freundschaft, Aufrichtigkeit und die Kontrolle über das eigene Schaffen sind ihnen sehr wichtig, und dies versuchen sie auch in den Texten zu vermitteln. Kein übertrieben politisch-korrektes Statement, sondern klare Meinungen – direkt frei Haus. „There’s no way ‚punk was meant to be done‘ (you clown doctor)“ sagt es deutlich: „you can’t do rock and roll wrong, now that’s my fucking way to thing, and passion doesn’t just come from a simple 3 chord pop punk progression…“. Frei von den Zwängen einer Szene und dem mit diesen oftmals einhergehendem Verhaltenskatalog spielen LATTERMAN ehrlich Musik: raue Stimmen, Gesänge, die manchmal an AGAINST ME erinnern, dazu ein Sound der Marke HOT WATER MUSIC – druckvoll, ungeschönt, aber dennoch sehr melodisch.
Remastered re-release, eigentlich eine Sache, bei der ich erstmal Abstand nehmen würde, in diesem Fall wurden allerdings jegliche Vorurteile weggewischt. Unglaubliches Album, ebenso wie der Nachfolger, beide bei Deep Elm erschienen, absolute Kaufempfehlungen für Freunde ehrlichen Punkrocks.