LAIBACH – An introduction to…

LAIBACH waren ja schon mit dem Soundtrack zu „Iron sky“ zurück. Jetzt zeigen sie auf „An introduction to…“, was sie so aus den Stücken anderer Künstler machen können und scheuen sich dabei auch nicht, BOB DYLAN, die deutsche Nationalhymne und auch die englische aufs Korn zu nehmen. Gewohnt düster, dabei oft aber auch orchestral durchstreifen LAIBACH die Archive von Mute und werden oftmals fündig. Mit „Warme Lederhaut“ (im Original „Warm leatherette“) interpretieren sie sogar die erste Veröffentlichung des Labels überhaupt. Die Band lässt ihrem Industrial/EBM-Sound alle Freiheiten, setzt sich über Werte- und andere Grenzen hinweg, einfach auf dem Weg zum eigenen, besonderen Sound. Wenn sie sich dann auch noch dem 70er-Jahre-Hit „Mama Leone“ hingeben, kann man nicht anders als zu lachen. Das ist KNORKATOR in absoluter Perfektion. Mit „Bruderschaft“ setzen sie KRAFTWERK ein Denkmal und ein sehr persönliches dazu, denn sie schreiben einen eigenen KRAFTWERK-Song. Auch JUNO REACTOR klangen wohl noch nie so sehr nach Goth-Metal wie im Falle von „God is god“. In der LAIBACH-Version kann man sogar „Final countdown“ wieder hören, wenn das nichts ist. Die BEATLES allerdings werden sich wohl eher im Grabe umdrehen, wenn sie das Cover von „Across the universe“ hören. Zum Schluss werden noch QUEEN und OPUS durch den Elektro-Mixer gejagt und dann ist Ruhe. LAIBACH schaffen mit „An introduction to…“ einen interessanten Einblick in ihre Art, mit Musik umzugehen. Für Fans allemal zu empfehlen.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.