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KRYSMOPOMPAS – Demo EP

Ist eigentlich alles, was so in Berlin passiert, gleich derbe Kunst und unantastbar kulturell wertvoll und intellektuell? Oder gibt es auch hier Stümpertum und Sinnentleertes? Diese Frage stelle ich mir, nachdem ich nun zum wiederholten Male das erste Demo der Band KRYSMOPOMPAS aus eben jener unserer Hauptstadt höre.
Fest steht, dass ich sofort Berlin als Keimzelle dieses Tonträgers in Verdacht hätte, denn die Musik schreit förmlich nach besetzten Häusern, Kellern und Leben jenseits hoher Maklerprovisionen. Die Jungs definieren ihre Regeln selbst. Sie brechen ab, wenn zu viel Harmonie entsteht, führen zusammen, wenn das Zerstörte zu lange ausufert – zumindest meistens.
Wenn jemand richtig Bock hat, zu polarisieren und seiner Freundin den Tag zu versauen, dann legt mal dieses Demo ein, und gleich „Weiße Flocken“ wird ihre Stirn zum Runzeln bringen. Wo hingegen „Bäh“ als erster Song zumindest im Intro eher versönlich auf sie wirken würde. Einflüsse aus Wave, NDW und frühem deutschen Punk, ohne dicke, verzerrte Gitarren bilden das Fundament der Songs. Manchmal ist das verdammt anstrengend, dann lustig, abgefahren, dumm, belanglos, interessant, großartig. Alles und nichts zu gleich, absolut nicht angepasst und absolut nicht perfekt. Und gerade die manchmal doch mangelnde Perfektion verdirbt die ein oder andere gute Idee. Keiner kann vorhersehen, wohin das hier noch gehen kann…
Der Casio aus den 80ern, die Gitarren aus den 90ern und Berlin im Umbruch – so klingen KRYSMOPOMPAS 2006 und natürlich auch 2007. Und nicht vergessen: „Das Klima ist prima in Lima“.