JUPITER ONE – s/t

Während sich der Fischschwarm in ein silbrig glänzendes Automobil verwandelt, hört der Zuschauer die instrumentalen Anfangsklänge der Single „Platform moon“ von JUPITER ONE. Der in diesem Lied mit viel Halleffekt versehene hymnische Gesang kommt in der Werbung allerdings nicht mehr zum Einsatz. Auf ihrem Debütalbum zeigt sich die New Yorker Band in „Countdown“ mit einem tanzbaren, eingängigen Rhythmus, treibenden Gitarren und einnehmendem Gesang gleich von ihrer besten Seite. Auch wenn die einzelnen Songs keineswegs homogen sind, sondern wie eine kleine Reise durch die Musikgeschichte der letzten dreißig Jahre wirken, finden sich trotzdem Gemeinsamkeiten: viele Effekte, viel Synthesizer-Einsatz, recht pathetischer Gesang und die Indie-Rock-Anleihen, die auffällig an FRANZ FERDINAND, BLOC PARTY und INTERPOL erinnern. „Unglued“ trumpft mit etwas Brit-Pop-Ambient auf, ruhiger und beinahe balladenartig gibt sich „Mystery man“, in „Turn up the radio“ finden sich Streicher im Hintergrund. Bei „Wrong line“ und dem schmissigen „Fire away“ ist ein starker 80er-Einschlag unüberhörbar. Etwas experimenteller wird es schließlich bei „Kamikaze pilots“ und „Way to the floating hospital“. Auch wenn das Album durchaus radiokompatibel ist und Potenzial hat, wenn auch nicht immer ganz ausgereift ist, überzeugen mich die fünf Musiker mit dieser Platte nicht. Mir gefallen weder die Synthie-Überladung und elektronische Effekthascherei noch der oft zu theatralische Gesang. Für meinen Geschmack ist das Album zu aufgeblasen und besitzt wenig ernstzunehmende Inhalte. Ein Raumschiff ohne feste Basis.