Wer die Eigenschaften Eigenständigkeit, Innovation und Zielsicherheit in Zusammenhang mit Indie, Postrock und Tanzbarkeit zu schätzen weiß, ist gut beraten, mal bei JORDAN ein Ohr zu riskieren.
JORDAN ist ein französisches Trio und das zu besprechende Album „Oh no! We are dominos“ das Debütalbum. Und ich begeistert: Nur mit Gitarre, Keyboards und Drums wird eine famose Mischung aus eingängigem Indie einerseits und anderseits vertrackten, seltsam fragilen Postrock-Rhythmen gezaubert.Die Keyboard-Sounds stehen oft weit im Vordergrund und bilden zusammen mit den Drums ein irgendwie löcheriges, aber trotzdem stabiles und lärmendes Rhythmusfundament, auf dem sich der Gesang austoben kann, der oft eine verblüffende Ähnlickeit zu TRIP FONTAINE aufweist, manchmal aber auch an die famosen MARR und phasenweise sogar an AT THE DRIVE-IN (!) erinnert. Und spätestens nach dem hammermäßigen Intro bei „Fortune & fortune’s“ bin ich echt aus dem Häuschen, wie gut der kommt.
Sonstige Referenzbands, die mir einfallen? Q AND NOT U und ROBOCOP KRAUS in Bezug auf die Rhythmik vielleicht noch. Aber das soll nicht darüber hinwegtäuschen, wie erfrischend es ist, wie eigenständig hier zu Werke gegangen wird. Und wie selbstverständlich einleuchtend die Verbindung aller Elemente hier ist.
Fazit: Ein Debüt das weit mehr als aufhorchen lässt! Jetzt noch eine Prise mehr im Ohr verweilende Melodien, und es gibt Höchstnoten. Alle Achtung – die Jungs sollte man im Auge behalten!
Übrigens am 08.11 im Schokoladen in Berlin live zu begutachten. Hingehen oder bereuen, würde ich mal sagen.