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JOHNNY REGGAE RUB FOUNDATION – No bam bam

Das nenne ich mal ein Timing! Da habe ich mir an diesem Wochenende den ersten kleinen Sonnenbrand des Jahres eingefangen, und schon liegt hier eine der besten „Traditional Ska“-Platten auf dem Teller, die ich seit Langem aus Deutschland gehört habe. Der Sommer kann nun also voll durchstarten! Erstaunlicherweise besteht die JOHNNY REGGAE RUB FOUNDATION lediglich aus drei Personen, was ja im Ska-Bereich eher ungewöhnlich ist: Da wäre zum einen Frontfrau Chrissy Reggae, die nicht nur singt, sondern zudem auch noch mit ihrer Orgel ein tragendes Element des Band-Sounds beisteuert. Als männliches Gesangs-Pendant dient Johnny Ska, der nebenbei auch noch Gitarre spielt und zusätzlich per Fußpedal auf einem speziell konstruierten mechanischen Schlagzeug den Takt vorgibt. Komplettiert wird das Trio von Rolo Teng, der nicht nur füllige Reggae-Bassläufe beisteuert, sondern auch optisch aufgrund seiner langen Dreadlocks ins Auge sticht. Und dieser Dreier-Haufen schafft es auf „No bam bam“ im Endeffekt tatsächlich so zu klingen, als hätte man es in Wirklichkeit mit einem halben Dutzend Leuten zu tun. Songs wie „Mission is completed“ und „Money is the devil“ erinnern mit ihrem Dirty Reggae-Gewand stark an die AGGROLITES, während Stücke wie „I can tell you“ und „Who are you“ eher dem Uptempo-Bereich zuzuordnen sind. In „Soulfood“ bekommt man sogar stellenweise den Eindruck, JUDGE DREAD wäre wieder aus dem Jenseits erwacht und würde hier noch mal einen kleinen Gastbeitrag zusteuern, bevor „Org*smic Dub“ den Hörer sanft zur Auslaufrille geleitet. Somit dürfte endgültig klar sein, dass „No bam bam“ nicht nur qualitativ überzeugt, sondern obendrein auch jede Menge Abwechslung zu bieten hat.

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.