Wenn man den Begriff „Jesusproject“ googelt, landet man auf einer vollkommen falschen Seite, denn mit pastellfarbenen christlichen Projekten haben die vier bösen Jungs aus Belgien wahrlich nichts am Hut. Oder etwa doch? Denn wenn man sich als Label auch noch Gods Child Music aus Japan krallt, ist die religiöse Verknüpfung ja schon fast offensichtlich. Also werfen wir einen Blick auf die Texte. Die fallen zwar nicht christlich-fundamentalistisch aus wie bei manchen Tooth & Nail-Bands, aber insgesamt sind sie doch mehr als ungewöhnlich für eine Old School Hardcore / Metalcore Band. Oder kennt jemand Bands dieses Genres, die über den Alltag, Liebe und ihr inneres Seelenleben schreiben und dazu ein „I just want to fly like a feather in the wind“ nicht singen, sondern gröhlen? Schon sehr ungewöhnlich das Ganze, fühlt man sich ansonsten doch ziemlich an Bands wie BORN FROM PAIN und ältere BLOOD FOR BLOOD erinnert. Wobei der Gesang, ähnlich wie bei CAMERAN, eher in einer etwas hohen, monotonen Lage stagniert. Sei’s drum: das Interessante an dieser Band ist sicherlich nicht der musikalische Output, den kennt man ja bereits zur Genüge, als vielmehr die unmöglich geglaubte Verbindung von hasserfüllter Musik und liebevollen Lyrics. Früher sollen die vier Belgier übrigens atmosphärischen Post-Rock gemacht haben. Kaum vorstellbar!