Ganz klar, JEFF SCOTT SOTO ist einer der bekanntesten, erfolgreichsten und besten Sänger des gesamten Melodic Rock-Bereichs der letzten 15 Jahre. Vielleicht hat jemand den Film „Rockstar“ mit Mark Wallenberg gesehen. Jeff hat einige der Musikstücke für den Film eingesungen. Er arbeitete mit so unterschiedlichen Bands und Künstlern wie QUEEN, TAKARA, YNGWIE MALMSTEEN, AXEL RUDI PELL, SOUL SIRKUS, EYES, um nur mal ein paar zu nennen. Am besten hat mir Jeff immer als Sänger seiner eigenen Band EYES gefallen, die es leider nur auf zwei Alben (schon zehn Jahre her) brachten und der ein größerer Erfolg und Bekanntheitsgrad leider verwehrt blieb, trotz Major Plattenfirma im Rücken. Von Compilations wie dieser hier kann man nun geteilter Meinung sein. Auf der einen Seite ist der Backkatalog des Künstlers wirklich schon groß und unübersichtlich genug, auf der anderen Seite ist manche Zusammenstellung gelungen und avanciert zum Sammlerstück. Wäre „Essential ballads“ ein Überblick über die komplette ruhige, balladeske Karriere von Jeff Scott Soto, fände ich dieses Album eine runde Sache. Doch leider umfassen die hier vorgestellten Lieder nur seine drei Soloalben und die beiden EP’s. Positiv sind daher die drei neuen und bisher unveröffentlichten Bonus Tracks, von denen vor allem das schöne „last mistake“ hervorsticht. Freunde von ruhigen Songs und AOR-Musik, die die drei Soloalben noch nicht besitzen, können durchaus zugreifen. Ich vermisse allerdings eine Ballade der Güteklasse „nobody said it was easy“ vom EYES Debüt-Album.
Da man aber kaum die Rechte an allen Songs bekommen kann, die Jeff mitkomponiert oder eingesungen hat, ist „Essential ballads“ natürlich ein Kompromiss und stellt den Fan vor die Frage, ob man sich das Album nun zulegen sollte oder nicht. Wer Jeff Scott Soto kennt und schätzt, weiß sowieso unabhängig jeder Beschreibung, was er tun muss. Balladen-Liebhaber werden zugreifen, alle anderen sollten ein Ohr riskieren.