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JAMES LABRIE – Elements of persuasion

Bereits 20 mal oder mehr ist die aktuelle Solo-Scheibe des DREAM THEATER Sängers James LaBrie nun in meinem CD Player rotiert. Was soll ich sagen – ich bin schlichtweg begeistert. Waren mir die letzten Traumtheater Alben doch zu kopflastig, zu verspielt, oder haben mich die Melodien nicht begeistert, so finde ich hier nahezu alles, was ich von einer progressiven Rock-Platte erwarte. Gefühlswelten wie das moderne, mit allerlei Samples/Scratching untermalte und fett rockende „alone“. Einen klasse Riffrocker wie „freak“, der mich fatal an die einheimischen FARMER BOYS erinnert (was als Kompliment aufzufassen ist!).
Selten hat James LaBrie zu derartig harten Gitarrenwänden gesungen. Hört euch nur mal „crucify“ an, und ihr wisst, wovon ich spreche. „Undecided“ hingegen klingt nach einer DREAM THEATER Mischung aus „Images and words“ (Melodieführung) und „Train of thoughts“ (Gitarren).
Aber was das Beste an „Elements of persuasion“ ist, es wird nie langweilig. Jeder einzelne Song weiß auf’s neue zu fesseln. Es wird gute Laune versprüht, und man hat zu jedem Zeitpunkt das Gefühl, dass die gesamte Band ihren Spaß hat.
Beteiligte Musiker sind nahezu die komplette MULLMUZZLER Band und Neuzugang Marco Sfogli an der Gitarre.
Die Produktion ist erstklassig und modern. Leichtfüssig bei ruhigen Songs wie der Ballade „smashed“ oder „slightly out of reach“, und druckvoll wie beim modernen, mit Stakkato-Riffs unterlegten Rauswerfer „drained“. Das Songwriting ist 1A, und man kommt ins Grübeln, wenn man sich die Credits auf den letzten DT Alben anschaut. Vielleicht sollte diese Strategie doch einmal überdacht und James LaBrie etwas mehr ins „Songwriter-Licht“ gerückt werden.
Abschließend ist noch festzuhalten, welches Album es heute überhaupt noch schafft, bei einer Länge von über 66 Minuten zu fesseln, ohne dass auch nur einmal Langeweile aufkommt? James LaBrie schafft es! Hier stimmt einfach die Mixtur aus schönen Melodien, Keyboardteppichen, hartem Riffing, Samples und einer filligranen Rhythmus-Sektion.
Hier zählt das Motto: no filler just killer!