You are currently viewing ISIS, JESU, LOGH – Von leise zu laut

ISIS, JESU, LOGH – Von leise zu laut

Gerade mal ein paar Wochen ist es her, da gastierten LOGH als Haupt-Band im Molotow. Nun fanden sie sich wieder als erster Support von ISIS, ebenfalls im Molotow. Auf der Durchreise nach Skandinavien hatten sie noch einen Termin frei. Glück fürs Publikum. Dieses bestand zwar zu einem Großteil aus Leuten, die mit härteren Sachen vertraut waren, aber sie begegneten LOGH mit einer wohlwollenden Offenheit. Zum Glück konnte die Band um Mattias Friberg auch mit Krach aufwarten, elegisch zelebrierten Krawallorgien, die aber immer wieder in Harmonien mündeten, so dunkel sie auch sein mochten. Sicherlich verlangte es einige Konzentration von den Zuhörern, das waren keine schlichten Rock-Nummern. Aber ein interessanter Auftakt zu einem Konzertabend, der diesem gleich eine würdige Tiefe verlieh. Es wurde mit sehr wohlwollendem Applaus quittiert. Den einen oder anderen Anhänger dürfte diese wundervolle Truppe aus Schweden hinzugewonnen haben.
(jg) Als nächstes waren JESU an der Reihe. Zuvor wurde mir gesagt, dass sie die Lücke zwischen LOGH und ISIS ideal schließen würden, und in der Tat konnte man beide Bands in ihrem Sound wiedererkennen. Allerdings schienen mir die Songs insgesamt doch zu monoton, und auch die Performance ließ sich nicht gerade als unterhaltsam umschreiben. Insgesamt zu viel Wall Of Sound aus dem Laptop, wenn ihr mich fragt. Dafür stieg die Spannung aber umso mehr auf ISIS, und nicht anders als zu erwarten, wurden sie im Molotow gebührend abgefeiert. Viele neue Songs, viele auch von dem ebenbürtigen Vorgänger „Oceanic“ und ein paar ältere Stücke ließen die eng gedrängten Zuschauer gebannt zuhören. Positiv sei anzumerken, dass Aaron mittlerweile nicht mehr ganz so gröhlig singt wie noch auf der letzten Tour, was den immer weiter ausufernden Songs, die trotz der Härte ja stets in melodische, langsame Parts zurückfinden, wesentlich besser zu Gesicht steht. Da bleibt zum Schluss nur die gespannte Frage, ob das nächste Album noch einen Tick ruhiger ausfällt als „Panopticum“.