Große Freiheit, große Menschenmenge, große Bühne, große Bands? Mag vielleicht für den Hauptact zutreffen, nicht aber für eine Band wie TIGER TUNES.
In Deutschland beim WIR SIND HELDEN-Publikum noch merklich unbekannt, hatten sie an diesem Abend einen schweren Stand. Obwohl die Songs ihres aktuellen Albums „Absolutely worthless compared to important books“ deutlich tanzbar sind und für eine Party wie geschaffen, bewegte sich das Publikum viel zu wenig.
Aber leider machten die Dänen auch nicht den Eindruck, als könnten sie heute noch mal an ihre Reserven gehen. Sie spielten ein gutes Set, alle Gassenhauer dabei, nur die Energie der Performance ließ ein wenig zu wünschen übrig. Es wirkte alles kraftlos routiniert und nicht so leicht wie später bei den HELDEN.
Dennoch sind TIGER TUNES eine Band, die gerade im Mai noch einige kleine Shows in Deutschland spielen wird. Und da wird alles anders. Kleiner, enger, schwitziger und bestimmt deutlich besser als heute. Und dann will ich alle skandieren sehen „She f***s like a stupid f***machine!“
WIR SIND HELDEN sind eine absolut überragende Live-Band. Charmant und geradezu leichtfüßig spielen sie sich durch ihr Hit-getränktes Set. Ordentlich rockig und viel besser als auf ihren Platten. Die Live-Version von „Aurelie“ ist sehr, sehr gut. Passt gar nicht zu einer Band, die mittlerweile zu den Gelddruckmaschinen gehört. So wie alles an diesem Abend irgendwie nicht „Major“ war.
Ich war selten so positiv überrascht von einer Band, an die ich nicht die höchsten Erwartungen hatte. Locker und publikumsnah, ohne große Allüren nutzen die HELDEN ihre Hits, um die Große Freiheit zum Hüpfen und Springen zu bekommen – ohne peinliche Mitklatschanimationen (denn: das deutsche Publikum kann einfach nicht klatschen!).