I WALK THE LINE – Language of the lost

Gerne wird behauptet, die finnischen Bands würden meistens besonders düstere oder melancholische Musik machen, weil den dortigen Musikern die außergewöhnlichen klimatischen Bedingungen in ihrer Heimat aufs Gemüt schlagen. Mag ja sein, aber wie erklärt sich das feine Gespür für großartige Melodien, das die Herrschaften von I WALK THE LINE aus Helsinki an den Tag legen? Die nach einem Johnny Cash-Song benannten Finnen kombinieren Punkrock mit New Wave und Rock´n´Roll und klingen stellenweise gar ein wenig soulig. Vor allem durch den Einsatz des Keyboards nehmen einen die poppig-melancholischen Songs schnell gefangen, frei nach dem bekannten Rundfunk-Spot für Radiowerbung: „Geht ins Ohr, bleibt im Kopf“. Das macht „Language of the lost“ zu einer durchgängig schönen Platte, der allerdings noch der eine oder andere richtige Höhepunkt fehlt.

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.