HEY WILLPOWER – PDA

Hoppla! Ich hatte es an anderer Stelle bereits einmal geschrieben, das kleine Tomlab-Label ist immer für eine Überraschung gut, aber dieses Mal haben sie definitiv einen großen Wurf gelandet. HEY WILLPOWER heißt diese Band, deren Debüt-Album „PDA“ sie nun veröffentlichten, und das ist ohne Übertreibung das beste Pop-Album, das ich seit langem gehört habe. Und wenn ich hier Pop sage, dann meine ich das auch, in großen Lettern.
Was JUSTIN TIMBERLAKE mit TIMBALAND auf seinem seinem neuen Album nur in wenigen Stücken und nur mit einem produktionstechnischen Kraftakt gelungen ist, klappt hier auf Albumlänge, nämlich R&B, Soul und eigenwillige, minimale Elektronik ansprechend zu verbinden. Und dabei ganz locker Stücke, in diesem Fall zehn, aus dem Ärmel zu schütteln, die fast ausnahmslos Hits sind, die bei aller Eingängigkeit zu keiner Sekunde beliebig wirken, und die bei aller Nähe zum Mainstream nie das Gesicht verlieren. Vorgetragen mit viel Seele, vorgesehen für die Tanzfläche, aber dennoch mit genügend Tiefe, sie auch auf dem Sofa hören zu können, bescheren mir die vier Glücksmomente am laufenden Band. Der Sänger Will Schwartz, einigen vielleicht bekannt als Frontmann von IMPERIAL TEEN, singt unglaublich sexy, die Bässe sind tief und klar, und keine ihrer Melodien bekommt man wieder aus dem Kopf, weshalb ich mich trotz zahlreicher Durchläufe einfach nicht für Favoriten entscheiden will. Dass das Ganze leider nur 35 Minuten dauert, ist der einzige Wermutstropfen. Ein phantastisches Album.
Und à propos Mainstream, da bleibe man mal ganz ehrlich: wäre dies der Mainstream, wäre die Musikwelt eine bessere, und ich zum Beispiel hätte keine Angst mehr, das Radio einzuschalten.