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GOGO PENGUIN – Man made object

Wenn eine Band regelmäßig auf diversen Jazz-Festivals spielt, zuletzt aber auch auf dem Beethoven-Festival und diversen Indie-Festivals wie dem Reeperbahn-Festival und dem Dour Festival gebucht wurde und sie es in diesem Jahr sogar bis aufs große Coachella Festival in Kalifornien geschafft hat, spricht das nicht nur für eine gewisse Vielfältigkeit in ihrer Musik, sondern auch dafür, dass sich immer mehr jazzferne Hörer für die Musik der drei Briten begeistern können. Ich selbst zähle mich auch dazu, ja, ich muss gestehen, dass mich GOGO PENGUIN bereits mit ihrem letzten Album „v2.0“ vollkommen in ihren Bann zogen und mit ihrem dritten Album „Man made object“ sogar noch eine Schippe drauflegen konnten.
Doch fangen wir ganz von vorne an. Der Pianist Chris Illingworth, Kontrabassist Grant Russell und Schlagzeuger Rob Turner lernten sich während ihres Studiums am Royal Northern College of Music in ihrer Heimatstadt Manchester kennen und begannen bald darauf zusammen als Trio zu jammen, mit der Absicht, neue Musik zu machen. Ende 2012 erschien ihr Debütalbum „Fanfares“, und wenn hier bereits Einflüsse aus dem Trip-Hop zu vernehmen waren, ist ihr erstes Album noch klar im Jazz zu verorten. Auf dem nachfolgenden „v2.0“ wurde ein eigener Stil nun klarer erkennbar, die Melodien am Piano bekamen mehr Wiedererkennungswert und auch die anderen Instrumente schienen freier aufzuspielen. „Man made object“ knüpft im Grunde nahtlos an den Vorgänger an, wobei die Melodien noch etwas ausgefeilter, die Rhythmen noch einen Tick vertrackter, die Songs noch ein bisschen hypnotischer sind als bisher. Anders ausgedrückt, dieses Album ist der Wahnsinn, und ich wage die Prognose schon jetzt: mein Lieblingsalbum des Jahres. Wie las ich es noch so schön an anderer Stelle? Die perfekte Mischung aus SQUAREPUSHER und Debussy. Oder dem ESBJÖRN SVENSSON TRIO und BATTLES. Wahnsinn triff auf Fragilität. Nicht ohne Grund wurden GOGO PENGUIN von Blue Note Records, einem der bedeutendsten Jazzlabels weltweit, gleich für drei Alben unter Vertrag genommen.