Oh man… Weil das Rezensionsexemplar dieser Platte irrtümlich an die Adresse eines inzwischen nicht mehr aktiven Blueprint-Schreibers geschickt wurde, wäre beinahe eine der aufregendsten deutschsprachigen Punkrock-Neuentdeckungen des Jahres 2015 an unserem Fanzine vorbeigegangen! GIULIO GALAXIS sind aus den Überresten von PRINZESSIN HALT´S MAUL hervorgegangen und haben ein Debüt-Album rausgebracht, das zwar von der Cover-Gestaltung potthässlich ist, dafür aber umso mehr mit inneren Werten zu überzeugen weiß. Melodisch und gradlinig zocken sie sich durch ihre acht Lieder und erinnern dabei wahlweise an FRAU POTZ („Geh verrückt“), PASCOW („Keine Palmen in der Heimat“) oder DISCO//OSLO („Die Liste“). Dazwischen sind GIULIO GALAXIS allerdings immer noch eigenständig genug, um nicht als pure Nachahmer durchzugehen und haben mit ihrem selbstbetitelten Opener sowie „Offline“ mindestens zwei lupenreine Ohrwürmer erschaffen. Dass in ihren Texten zudem auch noch eine klare politische Haltung durchschimmert, ist letztendlich das berühmte Sahnehäubchen auf einer Veröffentlichung, die es zwar erst über Umwege zu mir geschafft hat, die mich dafür aber so schnell auch nicht mehr loslassen wird.
GIULIO GALAXIS – s/t
- Beitrags-Autor:Bernd Cramer
- Beitrag veröffentlicht:20. Januar 2016
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Bernd Cramer
Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber.
Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.