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GENEPOOL – Spalter!

29.01.2010, das ist gerade mal rund 400 Tage her und schon schmeißen GENEPOOL wieder ein Album unter die Leute, das, wie sein Vorgänger „Lauf! Lauf!“, wie aus einem Guss wirkt. „Spalter!“ ist die konsequente Fortsetzung des bereits eingeschlagenen Weges. Unterschiede sind nur in Nuancen auszumachen. Der Sound ist etwas transparenter geworden, die synthetischen Effektgitarren wurden etwas zurückgefahren, dafür gibt es Songs, die deutlichere Elektrobestandteile haben. Die auffälligste Veränderung stellt jedoch der Gesang von Ian Spehr dar, der wie befreit wirkt und den Songs einen deutlich prägenden Stempel aufdrückt. Ansonsten ist alles beim Alten geblieben. Die Songs kommen sofort auf den Punkt und schnurren in schönster Urpunkmanier vor sich hin. Straight as straight can be sozusagen. Spontan fühle ich mich an die Siebziger zu Zeiten des Debüts von THE LURKERS erinnert. Ebenso wie beim Vorgänger verweben GENEPOOL geschickt 80er-Einflüsse in ihren Songs. Dann bekommt der Punk auch mal Dancing Shoes verpasst. Sehr gelungen auch die neue, etwas düstere Atmosphäre in einigen Songs, wie z.B. im Titelsong, der nicht nur JOY DIVISION, sondern auch THE CURE („Seventeen seconds“) aufgreift. Gekonnt auch die SISTERS OF MERCY – Adaptionen in „I´m in love with a ghost“ und im legitimen „This corrossion“-Nachfolger „Sheiks“, der neben „Tar and feather“ das Highlight eines sehr homogenen Punkrock-Party-Albums darstellt. Noch erwähnen sollte man, dass auf „Spalter!“ wieder ein Song mit deutschem Text auftaucht, der zudem mit einer weiblichen Gesangsstimme und einem herrlich fies übersteuerten Bass aufwartet. Schade, dass das Presseinfo und die knappe Promoverpackung keinen Hinweis auf die Person hinter dieser Stimme liefert. Mutig, aber gelungen ist auch das Experiment, einen Punkrock-Song mit spanischer Gitarre einzuspielen („We are stars“). In dieser Form sind GENEPOOL nicht aus der „alternativen“ Disco wegzudenken.