Die 2003 vom ehemaligen WONDERTYOS-Gitarristen Chris Weber gegründete Band FEATHERLIKE legt mit „Kings & queens“ ihr mittlerweile drittes Album vor. Auf diesem bewegen sich die vier Eidgenossen trittsicher auf dem Grat zwischen Brit- und Indiepop. Vermisst man zuerst auf Albumlänge etwas Tempo und Dreck oder Rock, wie beliebt, setzt sich bei mehrmaligem Durchlauf die leicht melancholische Stimmung fest, und irgendwann haben einen auch die Songs erwischt. Zudem lädt das umfangreiche Booklet zum Nachlesen der feinsinnigen und nicht selten doppeldeutigenTexte ein. Das Songwriting setzt gezielt auf Hooks und Melodien mit Widerhaken. Weniger ist mehr, die Songs werden nicht mit überflüssigem Tand überladen. Sehr angenehm das. Die Band bezeichnet ihre Musik selbst als Adult Pop und ja, sie wirkt (im positiven Sinne) abgeklärt und gesetzt, nicht in der nächstbesten Garage mit dem Handy aufgenommen. Nicht zuletzt Chris Webers angerauhter Gesang erinnert bei den lebhafteren Songs an Bands wie MARITIME oder STEREOPHONICS. Ab und an driften FEATHERLIKE ein wenig in Richtung Stadionrock oder Hausfrauenpop ab und erinnern dann ein wenig an REAMONN, zum Glück ohne völlig in deren Glitschigkeit abzusacken. „Kings & queens“ ist ein abwechslungsreiches, immer eingängiges Indie-Pop-Album, das seine stärksten Momente in den lebhafteren Songs wie „How do you plead?“, „Undignified“, „Love (is a minefield)“, „Sinphonies“ sowie im getragenen, emotionsgeladenen „Smithereens“ hat und letztendlich nur ein wenig darunter leidet, dass es einige ruhigere Songs zu viel im Gepäck hat.