Deutschland im Jahre 2020. Alle vermeintlichen Punkbands klingen inzwischen wie eine ausgelutschte Kopie von TURBOSTAAT oder haben sich mittlerweile gar dem Deutschrock verschrieben, um identitätssuchenden Jammerlappen die letzten paar Euro aus der Tasche zu ziehen. Kurz gesagt: Deutschpunk, wie wir ihn einst kannten, ist mausetot. Doch halt, was ist denn das?! Zwei unerschrockene Musikformationen schicken sich an, den Deutschpunk dorthin zurückzubringen, wo er hingehört: Auf die Straße, in die versiffte Kellerkneipe oder zum berühmt-berüchtigten Brunnen auf dem Bahnhofsvorplatz irgendeiner x-beliebigen Kleinstadt. Ihre Namen lauten EXKREMENT BETON und ASSELTERROR, ihre Herkunftsorte liegen irgendwo in Sachsen und Brandenburg. Der Gesang ist räudig, die Akkordfolgen übersichtlich, die Lieder tragen Titel wie „Hau ab“, „Rattenschiff“ oder „Geldgeiles Schwein“. Schon geil, wie der ASSELTERROR-Sänger die Texte in bester SCHLEIMKEIM-Manier rauskotzt. Das weckt Erinnerungen an die ganzen ostdeutschen Schrammel-Bands von irgendwelchen skurrilen Tape-Samplern, die ich mir Mitte der 90er Jahre gelegentlich aufgrund von Fanzine-Kleinanzeigen bestellt habe. Und die VORKRIEGSJUGEND wird auch noch gecovert, wobei hier jedoch kurioserweise keiner ihrer Klassiker, sondern mit „Punkrock Ausverkauf“ ein Stück aus der kurzen Revival-Phase kurz vor der Jahrtausendwende ausgewählt wurde. EXKREMENT BETON sind im direkten Vergleich hierzu etwas melodischer, haben den Fuß dabei aber trotzdem stets auf dem Gaspedal und obendrein eine gewisse Vorliebe für Gitarren-Soli und Stakkato-Riffs. Bei der Wahl ihres Cover-Stückes haben sie sich für die PUNKROIBER entschieden, zudem zollen sich die beiden vertretenen Bands noch gegenseitig mit jeweils einem Song Tribut. In diesem Sinne: Making Deutschpunk a threat again!