ERIKA ROSÉN – Reload all emotions and let them collide

Und schon wieder Schweden. Malmö diesmal. Daher kommt ERIKA ROSÉN, die auf dem Doppel-Album „Reload all emotions and let them collide“ ihrer zarten, dennoch durch- und eindringenden Stimme Raum gewährt. Einer Stimme, die an AUDRA MAE, TRACY CHAPMAN, LISA GERMANO, TANITA TIKARAM, BJÖRK oder MISSY HIGGINS erinnert. Also ein recht breites Spektrum, das sie auf den 15 Songs auch voll ausspielt. Meist nur sporadisch musikalisch untermauert, zwischendurch aber auch mal in voller Bandbesetzung mit einem prägnanten Piano versehen. In Erinnerung bleibt aber das Gitarrenspiel, das die Zartheit der Stimme noch intensiver werden lässt. Und der wunderbar abgemischte chorische Gesang, bei dem das Einwirken von Katharina Nuttall (Ane Brun) durchaus spürbar wird.
Dieses Album passt in den Herbst wie kaum ein zweites. Es greift jede Wetterstimmung, all die Farben und Momente dieser Jahreszeit auf und verpackt sie in kleine Singer/Songwriter-Perlen.
Wenn euch also die Melancholie packt, ihr gerne ein wenig in ihr schwelgen wollt, dann sei euch dieses wunderbare Doppelalbum mit dem ewig langen Titel absolut empfohlen. Denn es bietet auf CD 2 auch die experimentellere Seite von ERIKA ROSÉN. Hier hat sie ihre Homerecordings zusammen gestellt, mit einem höheren Anteil an Elektronik und Effekten. Da kommen einem doch glatt die guten, alten DEAD CAN DANCE in den Kopf. Auch dies tut also der Wirkung von ERIKA ROSÉN keinen Abbruch.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.