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ENGELSSTAUB – Seelengeleiter

Ich muss gestehen, dass ich ENGELSSTAUB seit vielen Jahren aus den Augen verloren hatte. Seit ich so um 2003 herum die schwarze Szene Bonns verließ, um mich musikalisch doch etwas breiter aufzustellen, war die Band auch aus meinem Sicht- bzw. Hörfeld verschwunden. Nun fiel mir also ihr neuestes Album „Seelengeleiter“ in die Hände und ich erinnere mich wieder an die „gute alte Zeit“. Aber leider auch daran, dass ich schon damals dachte, dass das gesungene Englisch leider ziemlich mit einem deutschen Akzent durchsetzt ist. Das ist etwas schade, denn die neofolkigen / neoklassischen Songs auf diesem Album sind durchaus ansprechend.
Mal erinnern mich ENGELSSTAUB an DEATH IN JUNE, dann wieder an DEAD CAN DANCE oder QNTAL. In jedem Fall können sie in einer hohen Liga mitspielen und zeigen sich auch abwechslungsreich innerhalb ihres Genres, das wohl allgemein als Dark Wave zu bezeichnen ist, obwohl es sich wirklich häufig im Neofolk aufhält. Was der Intensität glücklicherweise zuträglich ist. Denn dieser verleiht „Seelengeleiter“ eine gewisse hypnotische Mystik, wie ich sie sonst fast nur bei LISA GERRARD erlebt habe, so stark wirkt der weibliche Gesang in den Songs.
Neun Tracks haben es auf das Album geschafft und sie erzeugen eine Atmosphäre, die jede:n ältere:n Goth in Erinnerungen schwelgen und jede:n jüngere:n über die Tanzfläche gleiten lässt.
Wäre da eben nur nicht dieser Einschlag im Englischen, der ein kleiner Wermutstropfen ist. Ansonsten funktionieren ENGELSSTAUB immernoch ganz hervorragend.

Meine Bewertung

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.