Ja, doch. Dass ELEKTRIK KEZY MEZY aus München kommen, hört man ihnen in der Tat nicht an. Wobei das Info dies als positives Attribut versteht, genauso wie es ihre Musik lieber in den Sechzigern als in der Neuzeit wissen möchte. Auch hier liegt man ziemlich richtig, wobei der Produktion, selbst wenn „Simple pleasures“ nicht allzu glatt und sauber aufgenommen worden ist, doch anzuhören ist, dass sie nicht aus den Sixties stammt. Trotzdem kann man ELEKTRIK KEZY MEZY getrost in die musikalischen Schubladen mit der Aufschrift „Garage Rock“ und „Northern Soul“ einordnen. Ob man den Vergleich nun eher mit Bands wie HOT HOT HEAT und THE CRIBS oder mit 60s Ikonen wie den ROLLING STONES und THE WHO ziehen möchte, sei jedem selbst überlassen. Was mich bloß wundert, ist die Tatsache, dass mich dieses Album trotz zahlreichen guten Ideen und vielen Hooklines erstaunlich kalt lässt. Vielleicht liegt es an der mageren Instrumentierung. Wie auch die BLACK KEYS, WHITE STRIPES, THE KILLS kommen ELEKTRIK KEZY MEZY mit nur mit zwei Instrumenten aus. Auf den Bass und eine zweite Gitarre wird verzichtet – schließlich reichen Gitarre und Drums absolut aus. Oder eben nicht. Vielleicht hätte mir das alles etwas besser gefallen, wenn man den Sound um zwei, drei Instrumente aufgestockt hätte. So aber klingt das alles etwas kraftlos und auf Albumlänge doch nicht so mitreißend wie man es gern hätte.