Schräge und experimentelle Musik ist ja an Facettenreichtum nicht zu überbieten. Da gibt es Bands, die sind einfach nur unerträglich, andere wiederum spielen so abgefahrene Sounds, dass sich sogar jeder Kenner vor Entzücken die Haare rauft, und manche sind schräg, aber zugleich auch angenehm und relativ melodisch. Okay, was ich eben als melodisch empfinde… Aber davon mal ganz abgesehen, würde ich die Band EAR & DARK eher in die letztgenannte Kategorie einordnen.
Die Stimme des Sängers hat ein bisschen was von Johnny Rotten, was in Kombination mit dem nicht ganz alltäglichen Sound eine sehr interessante Mischung ergibt. Die Dänen geben auf jeden Fall gut Gas und schreien sich die Seele aus dem Leib. Hört sich fast so an, als würde der Sänger punkige Stimmübungen machen. Die Band wäre auch ganz gut auf dem Delete Art-Label aufgehoben, oder es hätte auch JOHN ZORN seine Finger bei der Produktion im Spiel haben können. Doch bleibt die Tatsache, dass die Musik vor lauter Abwechslungsreichtum wirklich schwer zu beschreiben ist. Und da „There’s no such thing as dragons” nur eine EP ist, zwar im 10-Zoll-Format mit sage und schreibe zehn Tracks, bleibt sie leider nur ein kurzer Einblick in das Können der Band. So stelle ich mir einen Kindergeburtstag auf Lysergsäurediethylamid vor. Aber, liebe Eltern, probiert das besser nicht aus, hört euch lieber die Scheibe von EAR & DARK an.