Der Bandname der Schweizer Combo DISCO DOOM ist ziemlich irreführend – vermutlich ganz bewusst, denn er regt in jedem Fall die Gedanken in meinem Kopf an. Handelt es sich hierbei um eine einmalige, noch nie dagewesene und unvorstellbare Mischung aus Disco und Doom oder doch eher um eine Art tanzbaren Doom, der die meist langhaarige Meute zum ekstatischen Zeitlupentanz in der Dorfdiskothek animiert? Im Vergleich zu diesen eher abstrusen und ungewöhnlichen Eingebungen nehmen sich DISCO DOOM letztlich doch eher konventionell aus und haben weder einen Bezug zu Disco noch zu Doom. Immerhin lassen sich auf „Trux reverb“ Parallelen zum Doom-Metal beobachten: Denn in der Regel tauchen eher schleppende, stark verzerrte und sich ständig wiederholende Riffs auf. Zum Teil sehen die sechs Songs bzw. Tracks so aus, dass eine Rhythmus bzw. Bassgitarre lediglich auf eine Leadgitarre trifft. So kommen die Tracks „Trux reverb“ und „Them!“ auch ganz ohne Schlagzeugbegleitung aus. Schade ist meiner Meinung nach die Tatsache, dass hier die Ausbrüche der ersten Gitarre nicht konsequenter weitergeführt werden, die mich zum Teil an den virtuosen Jimmy Page erinnern, wie etwa in „The cabin“. Sehr gelungen finde ich dagegen den Sound, der der Aufnahme einen Hauch von einer Jam-Session gibt.
Entstanden ist das Album im Übrigen während einer US-Tour mit BUILT TO SPILL. Jim Roth – Mitglied derselbigen – produzierte „Trux Reverb“ und wirkte auf den letzten beiden Titeln auch musikalisch mit, wie auch Jason Albertini, einem früheren QUEENS OF THE STONE AGE-Drummer. Während die ersten vier Tracks noch einen gemeinsamen roten Faden besitzen, fallen die letzten beiden irgendwie raus: Bei „Sands inn“ handelt es sich um eine Ballade, während der abschließende knapp 15minütige instrumentale Track ein wenig in Richtung Postrock/Drone geht. Irritierend. Und warum veröffentlicht man ein Album mit sechs Tracks/Songs, von denen zwei ziemlich fehl am Platz wirken? Für ein Album etwas wenig, wie ich finde. Insgesamt bin ich nur mäßig überzeugt.