Oder: Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. In diesem Fall bezieht sich das auf die Dänen DIEFENBACH, die mir vorher noch nie über den Weg gelaufen waren, und an diesem Abend auch mehr durch Zufall. Eigentlich war meine Absicht, ABWÄRTS und SPITTING OFF TALL BUILDINGS zu sehen. Erstere wegen Rod von den ÄRZTEN, letztere wegen Jana Pallaske. Das Konzert wurde aber in die Fabrik verlegt, und wo ich schon mal in der Weltbühne war und es hier ein Konzert für fünf (statt 15) Euro gab, fiel die Wahl, zu bleiben, gar nicht schwer.
DIEFENBACH… Kennt eigentlich keiner! Mit Ausnahme von Cineasten vielleicht. Und ich wette drauf, dass mindestens ein Drittel der anwesenden Gäste nicht wegen „Fargo“ oder der Band, sondern aus dem selben Irrtum wie ich hier war. Aber es sollte nicht zu ihrem Nachteil sein. Die Fünf, die mit „Run trip fall“ just ihr neues Album auf Wall of Sound veröffentlicht haben, unterhielten die ca. 40 Besucher mit teilweise zweistimmigem Gesang und einer interessanten Mischung aus elektronischem und analogem Pop, Elektropunk und Post-Rock-Soundscapes. Fühlte man sich soeben noch an LOGH, PINBACK oder AMERICAN ANALOG SET (übrigens auch auf Wall of Sound!) erinnert, wurde man im nächsten Moment unter Gitarrenteppichen begraben, die dem Namen des Labels alle Ehre machen. Melodien deluxe mit der nötigen Portion Krach und einem Weilheim-Background. Wer da drauf gut kann, sollte DIEFENBACH schnellstens antesten. Und Coen-Fans sowieso!