DIE OLIVER MINCK ERFAHRUNG – s/t

Oliver Minck ist dem einen oder anderen bereits als Sänger und Bassist der Kölner Minimal-Pop-Band WOLKE bekannt. Bei seinem Solo-Projekt greift er dagegen lieber zur Gitarre und zeigt sich auf seinem ersten Album von einer etwas bodenständigeren Seite. Er beschränkt sich jedoch nicht darauf, nach Lagerfeuerromantik klingende Singer/Songwriter-Stücke zum Besten zu geben, sondern hat es mit Hilfe einiger Gastmusiker (u.a. Jens Bachmann von ANGELIKA EXPRESS und dem Singer/Songwriter Friedemann Weise) geschafft, die 13 Lieder auf diesem Album abwechslungsreich zu arrangieren und ihnen zum Teil sehr unterschiedliche Charaktere zu verpassen. So reicht das Spektrum vom beschwingten Popsong („Popstar“) über eine schwermütige Piano-Gitarren-Ballade („Sie wird dich niemals lieben“) und tanzbare Indie-Nummern („Frustrierter Typ“, „Der Weg“) bis hin zum romantischen Akustikstück mit Country-Atmosphäre („Nicht mehr viel“). Nicht zuletzt aufgrund der sehr guten Texte, mit denen Oliver Minck in den bissigeren Momenten bei dem einen oder anderen Hörer gewiss etwas anecken wird, ist hier ein schönes Gesamtwerk entstanden, welches das Facettenreichtum seines Namensgebers auf Albumlänge widerspiegelt. Für Freunde der modernen deutschen Popkultur definitiv eine interessante Sache.

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.