Wenn sich ein passionierter Pils-Trinker wie ich freiwillig eine Flasche Kölsch öffnet, muss es schon einen ganz besonderen Grund zum Feiern geben. Wie zum Beispiel das Release eines neuen DETLEF-Albums. Die aus den Trümmern von SUPERNICHTS hervorgegangenen Domstädter veröffentlichen mit „Supervision“ ihr zweites Album und bleiben sich auf diesem selbstverständlich auch weiterhin treu. Demzufolge gibt es in kompakten 36 Minuten stolze 19 melodische Punkrock-Perlen zu bestaunen, die solch großartige Namen wie „Auge um Auge, Schnaps um Schnaps“, „Würdet ihr bitte euer scheiß Maul halten“ oder „Ich hasse Kopenhagen obwohl ich noch nie da war“ tragen und augenzwinkernd gegen alle austeilen, die nicht bei drei auf den Bäumen sind. Besonders herausstechend sind der 50-sekündige Hardcore-Klopper „Übergangsjacke“ sowie die ebenfalls etwas untypische Hymne „Man muss fallen, wenn die Feste sind“, welche mein persönlicher Favorit auf dem Album ist. Das Beste jedoch ist, dass DETLEF mit „Casual Friday“ endlich die ultimative Sauf-Hymne für alle Büro-Angestellten geschrieben haben, zu denen ich mich in gewisser Weise ebenfalls zähle. Insofern: Einen nehm‘ ich noch. Und wenn es wieder nur ein Kölsch ist.
DETLEF – Supervision
- Beitrags-Autor:Bernd Cramer
- Beitrag veröffentlicht:4. Dezember 2020
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Bernd Cramer
Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber.
Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.