You are currently viewing DANI SICILIANO – s/t

DANI SICILIANO – s/t

DANI SICILIANO – das klingt nach Italien. Doch bei der Komponistin des gleichnamigen Albums handelt es sich um eine US-Amerikanerin, und bei dem vorliegenden Album keineswegs um ihr Debüt, sondern bereits um die dritte Solo-Platte, die über lange Zeit gereift ist, bis Dani sie schließlich veröffentlichte. Wie viel Ideen in ihren Songs stecken, merkt man bereits im sehr eigenwilligen Opener. Eine Vocoder-bearbeitete Stimme über einem eingezählten, repetitiven Beat, kombiniert mit bassigen Keyboard-Sounds. Nach anderthalb Minuten folgt ein Klavier, später Synthies, noch später Geigen. Nach viereinhalb Minuten setzen die eigentlichen Beats ein, und nach sechs Minuten ist der Song vorbei. Was war das denn? Definitiv speziell, gleichzeitig aber verdammt einfallsreich. Wow!
Im zweiten Stücks folgen fröhliche „badap-badap“-Vocals, die von zarten Glöckchen unterlegt sind, bis schließlich tiefe Bässe à la SOHN und ein jazziger Gesang einsetzen. Genau so geht intelligenter Pop! Dass DANI SICILIANO bereits seit zwanzig Jahren musiziert, hört man dem Stück keineswegs an. Oder eben doch. Wer sich so frische Club-Sounds ausdenkt, muss sich schon sehr ausgiebig mit Musik auseinandersetzen. Ein ausgefeilter Songaufbau, eine ungewöhnliche Instrumentierung und das alles mit einnehmenden Melodien verziert. Großartig!
So verwundert es auch nicht, als im dritten Song „Blink“ Bläser folgen, während in „So amazing“ relaxte HipHop-Beats auf verstimmte Akustikgitarren treffen.
Doch zur Mitte des Albums erfolgt plötzlich ein Bruch. Wurde in den ersten fünf Stücken nicht an Ideen gegeizt, hat man in der zweiten Hälfte, die wesentlich minimalistischer ausfällt, den Eindruck, DANI SICILIANO habe ihr Pulver bereits verschosssen. Die Songs konzentrieren sich auf Danis Gesang, werden von den Synthies und sonstigen Instrumenten eher begleitet, als dass sie ein spannendes Zusammenspiel erzeugen, wie in den vorherigen Tracks.
Vielleicht hätte man die Songs besser in eine andere Reihenfolge gebracht, dann würde Danis drittes Album allerdings auch eine ganz andere Atmosphäre versprühen als wie ich es empfinde. So fällt der Anfang hot aus, das Ende not.

Schreibe einen Kommentar