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CLOSET DISCO QUEEN & THE FLYING RACLETTE – Omelette du fromage

 
Puh. Wo soll man da nur beginnen? Beim völlig abgedrehten Bandnamen? Dem eigenwilligen Artwork? Der Musik? Oder vielleicht lieber bei der Geschichte der Platte, denn die klingt noch viel wahnsinniger als Band-, Album- oder Songtitel vermuten lassen könnten …
CLOSET DISCO QUEEN & THE FLYING RACLETTES ist eine erweiterte Version des schweizerischen Instrumental-Duos CLOSET DISCO QUEEN (Luc Hess und Jona Nido). Zusammen mit Kevin Galland und Chadi Messmer haben sie ihren Sound um ein paar Facetten erweitert und in einer verlassenen Schule in einem Bergdorf in den Schweizer Alpen ein mobiles Studio eingerichtet, um ihr Album „Omelette du fromage“ aufzunehmen.
Der Albumtitel ist dabei eine Hommage an eine Episode der Zeichentrickserie „Dexter’s Laboratory“, in der der Titelheld sich anschickt, im Schlaf mittels einer Schallplatte Französisch zu lernen. Allerdings ist die Platte kaputt und steckt in einer Endlosschleife fest, so dass Dexter nach dem Aufwachen nichts anderes mehr kann als die drei Worte „Omelette du fromage“ zu sagen. Und aus irgendeinem Grund wird er genau deshalb schließlich weltberühmt und hält öffentliche Reden mit nur diesen drei Worten: „Omelette du fromage“
Die ganze Herangehensweise inklusive abstrusem Band- und Albumnamen, elaborierter Hintergrundgeschichte sowie experimenteller Aufnahmetechnik erinnert mich dann bisweilen doch an meine australischen Lieblings-Weirdos KING GIZZARD AND THE LIZARD WIZARD – und auch musikalisch sind sich die Schweiz und Australien hier stellenweise sehr nah. Die sieben Songs des Albums mäandern irgendwo zwischen Psych Rock, Stoner Rock und Jazz; also auf jeden Fall nichts, was man mal so eben nebenbei laufen lassen sollte. Es lohnt sich, hier genauer hinzuhören. Monotone Riffs, dringliche Beats, verspielte Bassläufe und Ambient-Passagen wechseln sich ab und geben dem Album eine besondere Dynamik.
Zu guter Letzt sei dann noch empfohlen, das zum Album gehörige Online-Spiel zu spielen, in dem das Cover Artwork zum Leben erweckt und die Entstehungsgeschichte des Albums noch einmal erklärt wird, während man as Raclette-Käse Silberzwiebelchen sammelt und saure Gurken bekämpft … Und alleine schon dieser Satz sollte für alle jene Empfehlung genug sein, die sowohl mit abstrusem Humor als auch Instrumental-Rock etwas anfangen können.