CHAMPAGNER GLOYSTEIN – Moderate Ekstase

Es gibt da oft diese zwei Extreme: entweder gute Produktion, aber belanglose Songs – dies findet man vornehmlich bei heimischen NuMetal-Bands und Band-Contest-Gewinnern vor – oder ein hohes Maß an Kreativität und dafür dann meist eine maue Aufnahme. Der Rest ist ein Fall für die Tonne oder den Olymp. CHAMPAGNER GLOYSTEIN haben sich eher für Individualität entschieden und die fette Produktion dabei in den Hintergrund gestellt. Na gut, ganz so schlimm ist die Aufnahme nun auch nicht, aber für eine Label-Produktion doch schon eher grenzwertig. Dafür schreiben die vier Hamburger aber bereits auf ihrem Debüt-Album verdammt ausgefeilte Songs, und es muss sich schon um einen Tauben handeln, wenn man hier das musikalische Können an den einzelnen Instrumenten nicht heraushört. Dabei handelt es sich am Ende zum Glück nicht um Technik-Freaks, die ihr Können zur Schau stellen wollen, sondern um vier Indie-Nerds, die sich stilistisch grob eingeordnet irgendwo zwischen den STERNEN und den GOLDENEN ZITRONEN bewegen, auch was das geringe Maß an Konformität angeht. Zuvor war man übrigens bei KAROSHI und RADICAL CHEERLEADING SQUAD tätig. Und so ist das Resultat auf jeden Fall interessant und „hochwertig“, allerdings besiegt hier der Anspruch die Eingängigkeit noch recht eindeutig.
Wer darauf aber gut und gerne verzichten kann, könnte hier möglicherweise einem aufstrebenden Keimling beim Wachsen zusehen. Fans wird die Band zweifelsohne finden. Und das zurecht.