BRAINDEAD 5 – Guten Tag

Trash as Trash can be. Irgendwo zwischen KNORKATOR und J.B.O. bauen sich BRAINDEAD 5 aus Dresden ihr eigenes kleines Metal-Lager und das seit nunmehr zehn Jahren. Sie lassen kein Klischee aus, weder die Skimaske, die blutverschmierte Kettensäge, noch die posenden Models in Düsteroutfits. Könnte das Intro noch von einer Zusammenarbeit von NINE INCH NAILS und VELVET ACID CHRIST sein, geht es mit „Tote Poesie“ dann ab in Richtung Metal-Punk. BRAINDEAD 5 versuchen sich auch an ernsthaften Themen wie Pädophilie in der katholischen Kirche, leider sind sie hier textlich sehr einseitig und wenig interessant. Ansonsten sind die Texte nicht wirklich ernst zu nehmen, spielen mit den typischen Effekten wie Kannibalismus („Dinner für zwei“) und Folter, ohne dabei aber wirklich tief zu gehen oder gar zu bewegen. Die behaupteten „kritischen Texte“ kann ich nicht entdecken, jedenfalls nicht in gebotener Ernsthaftigkeit.
Der Bandname hatte bei mir andere Assoziationen und die Hoffnung auf Splatter im Musikgewand geweckt, die die Menschen hinter dem Bandnamen leider nicht erfüllen können, dafür mangelt es an neuen Ideen und dem Mut zur Abwechslung.
Dennoch bin ich erstaunt, dass die CD „Guten Tag“ es tatsächlich bis zum letzten Track in meinem Player geschafft hat, denn eigentlich ist dies so gar nicht meine Musik. Ein durchaus solide zu nennendes, nicht immer ernst zu nehmendes Werk, das Freunden von Horrorphantasien und druckvoller Gitarrenmusik sicherlich ein Lächeln ins Gesicht zaubern wird.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.