BOOZED – One mile

Habe ich mich also wirklich dazu hinreißen lassen, die neue von BOOZED besprechen zu wollen. Alles geschuldet einem glorreichen Auftritt im vergangenen Jahr als Support der HELLACOPTERS (RIP) in Zürich. Der Vorbehalt bestand im meiner Meinung nach schwachen Vorgänger „Acid blues“. Doch hey, vielleicht war nur meine damalige schwache Verfassung der Auslöser. Auf ein Neues. Mit der Veröffentlichung von „One mile“ gehen die Bramsche Boys einen Schritt weiter, jedenfalls was die Veröffentlichungspolitik betrifft. Man hat sich von Bitzcore getrennt und sein eigenes Label gegründet, auf dem die Platte nun erscheint. Ein mutiger Schritt, der für ein gesundes Selbstbewusstsein dem eigenen Schaffen gegenüber spricht. Musikalisch gibt es die gewohnte BOOZED-Dosis, die erst live ihre volle Pracht entfaltet. Es wird ge“hardrock“t was das Zeug hält. Die Single „Save me“ ist eine sichere BOOZED-Nummer ohne Überraschung. Soll sie doch lediglich der Startschuss für melodische Uptempo-Nummern wie „This ain’t my city“ und „You gotta go again“ sein. Zwischendurch wird auch schon mal auf eine soulige Frauenstimme als Unterstützung im Intro von „Don’t hold back“ oder eine ruhige Nummer wie „Easy“ gesetzt. Ein solides Album, welches die Fans in Stimmung versetzen wird. Wie vorhersehbar es dabei zeitweise zugeht, kann man schnell im Selbsttest herausfinden: Ratet doch einfach mal, bei welchem Song Herr Nicke Andersson die Gast-Gitarrenspuren eingespielt hat? Das spricht allerdings auch für den unverwechselbaren Stil, den der Mann besitzt.