Blind Ego ist das Soloprojekt von RPWL-Gitarrist Kalle Wallner. Bei den zehn Songs auf „Mirror“ handelt es sich keineswegs um brandneues Material, sondern um Lieder, die im Laufe der letzten drei Jahre geschrieben wurden. Das Album ist autobiographisch und spiegelt die Gefühlswelt des Gitarristen wieder. Zwar handelt es sich bei „Mirror“ um eine progressive Rock-Platte, doch würde ich sie nicht wirklich mit seiner Hauptband vergleichen.
Kalle Wallner geht sehr songorientiert vor und lässt den Gitarristen nicht an jeder Stelle heraushängen. Wichtig ist der Song, und das hört man auch. Unterstützt wurde er von so namhaften Kollegen wie Bassist John Jowitt (IQ, JADIS) oder den Sängern John Mitchell (KINO, IT BITES, ARENA) und Paul Wrightson (Ex-ARENA).
„Mirror“ ist eine Platte, die man setzen lassen muss. Ähnlich wie ein guter Wein muss sie gären, um in vollen Zügen genossen werden zu können. Zu Beginn hat mich nur das eröffnende, alternativ klingende „Obsession“ sofort gefangen genommen. Nach mehrmaligem Hören gefallen mir nun alle Songs.
Absolute Höhepunkte sind aber das getragene, zehnminütige „Forbidden to remain“, sowie das geniale „Don’t ask me why“. Eine tolle Gesangsstimme leitet den Hörer durch Höhen und Tiefen der Gefühlswelt, begleitet von der melodieführenden Gitarre des Initiators Kalle Wallner. Besser geht’s kaum noch! Ein Album, an welches man sich am Ende des Jahres erinnern wird, und das sich sicher noch des Öfteren in meiner Anlage wiederfinden wird!