Ein ruhiger Abend in der Astra-Stube? Na, da nimmt man doch gern auch mal den Sonntag mit, den ansonsten zumindest in Hamburg nur allzu oft verschmähten Konzerttag. Außerdem stand morgen mit Silvester ein freier Tag an, nur meine Freundin konnte sich wegen zu kräftigen Feierns am Vortag nicht so recht aufraffen. Und tatsächlich lockte der Name Nate Kinsella (JOAN OF ARC, MAKE BELIEVE, OWEN, …) etwa 30 Zuschauer in den kleinen Laden unter der Sternbrücke, doch zunächst einmal wurde die Bühne von zwei kleinen Keyboards und mit weißen Laken abgehängten Boxen eingenommen.
Die standen dort für ARMS AND SLEEPERS, einem Postrock-/Ambient-/Indietronic-Duo aus Massachusetts, das nach einer viel gelobten EP mit „Black paris 86“ soeben sein formidables Debüt-Album veröffentlichte. Live wurde das Set von passenden Video-Projektionen unterstützt, was ausgesprochen gut zur traumwandlerischen Musik passte und nach dem Hören der CD bereits zu erahnen war. Die Visuals waren im Vergleich zu anderen Bands ihres Genres relativ abwechslungsreich und gelungen, während die Live-Performance der Herren Lewis und Ramic leider äußerst mager ausfiel. Mit Ausnahme ein paar live eingespielter Basslines und ein paar Tastendrücken auf den Keyboards und Laptops wurde da optisch nur wenig geboten. Schade eigentlich, da die Musik der beiden wirklich äußerst vielschichtig gestaltet ist, dass sie sich für die Konzerte nicht ein wenig mehr Spielraum für Improvisationen einräumen. Aber die Musik gefiel den Anwesenden trotzdem.
Danach große Umbaupause, um die Bühne noch mal völlig neu zu gestalten. Für Nate ein relativ minimales Drumset, bestehend aus Bass Drum, Snare und einem völlig zerfetzten Becken, darüber ein kleines Keyboard und ein Mikro für den Gesang, neben sich ein Apple und hinter seinem Hocker eine Akustikgitarre.
Gegenüber von ihm ein großes E-Piano für Jamie Burns, ebenfalls von JOAN OF ARC bekannt, die nur gelegentlich mit Nate den Platz tauschte, damit dieser an seine Akustikgitarre rücken konnte. Ansonsten jedoch wurden von Nate gleichzeitig das Schlagzeug und die Keyboards bedient, während er dazu sang. Und was sich auf dem Solo-Debüt „The layer“ im Nachhinein so wunderbar verschroben und typisch nach Chicago anhört, langweilte mich live von Beginn auf aufgrund des Minimalismus. Natürlich ist es schwierig, verschiedene Instrumente gleichzeitig zu bedienen, nur leider glich Jamie Burns die entsprechenden Lücken
am Klavier nicht annähernd aus. Nach vier Songs war’s das dann für mich auch schon mit dem Sonntag-Konzertabend – live sind BIRTHMARK irgendwie nicht mein Ding. Wobei ich ihr Album trotzdem noch einmal loben möchte.