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BEACHHEADS – Beachheads II

 
Seit 2013 toben sich Marvin Nygaard und Vidar Landa von KVELERTAK mit den BEACHHEADS aus. Hierfür haben sie sich ihren Merchandiser ans Mikro geholt und frönen so dem Garagen-Pop und (Post-)Punk. Nach eigener Aussage klingen sie auf ihrem zweiten Longplayer letztendlich dann doch mehr nach den frühen R.E.M. (womit sie durchaus Recht haben), was der Qualität aber keinen Abbruch tut. „Beachheads II“ klingt in allererster Linie nach viel Spaß bei den Aufnahmen und man merkt durchaus, dass hier teilweise die Demoversion einen guten Teil des späteren Album-Songs ausmachen. Teilweise meint man, dass die Songs nicht ganz fertig geworden sind, aber gerade auch das macht die Faszination von ihnen aus, dieses Lebendige, sich Entwickelnde und Produktive. Es ist erkennbar, dass „Beachheads II“ größtenteils live eingespielt wurde, was ihm eben diese Leichtigkeit und Prägnanz verleiht.
Von „Break it off“ bis „Oh joy“ zeigen BEACHHEADS, wie viel Liebe und Begeisterung in gut geschriebenen 2 – 3 Minutensongs stecken kann und wie viel Liebe und Begeisterung sie damit in die Hörer:innenschaft transportieren können. Songs wie „Nothing“ gehen sofort ins Ohr und treiben nach vorne, berühren auf und an unterschiedlichen Stellen, reißen mit, teils zerrend, teils zärtlich. Eine Natürlichkeit, wie man sie von den frühen SMITHS oder eben R.E.M. kennt, wie sie heute aber eher selten anzutreffen ist. An den richtigen Stellen reduziert, jeder Song steht für sich und schafft es, auch alleinstehend zu begeistern. Ein ganz besonderes Album in dieser überproduzierten Zeit.
 

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.