Und selbst, wenn sich der Spiegel, Loop und sogar vereinzelte Jazz-Gazetten vor Lob nicht mehr einkriegen – nein, ihr habt in diesem Fall kein Recht! Die BATTLES sind NICHT die Zukunft von Jazz und Rock! Und falls doch, war’s das dann wohl mit dem Jazz und dem Rock. Oder sind Plattenbesprechungen nur dann eines großen Printmediums würdig, wenn man andauernd die Neuerfindung des Rock ausfindig macht? Ganz so wie es allwöchentlich auch in England stattfindet?
Natürlich haben die BATTLES eine Menge guter Ideen, und ich möchte auch nicht das technische Können der Jungs in Frage stellen. Aber nur, weil hier etwas „neu“ ist und die Hausaufgaben in mehr oder minder wegweisenden Bands wie HELMET, TOMAHAWK und DON CABALLERO gemacht worden sind, muss man beim Rezensieren doch nicht gleich zur Höchstform auflaufen. Denn was die BATTLES überhaupt nicht verstehen, ist Songs zu schreiben. Hier werden ausschließlich Stimmungen geschaffen, die jedoch weder gesteigert, noch großartig variiert werden. Und nur, weil man als Hörer denkt, dass die Jungs ja wahrlich verquere, unnachvollziehbare Ideen haben, muss man aufgrund des Könnens doch nicht gleich in die Knie fallen und die Jungs anbeten. Die BATTLES sind neu, abstrakt aber auch nicht zu wenig nervig. Flight 13 umschreibt es ganz zutreffend als „unglaubliche Elektro-Rock-Stampfer mit Teletubby-Vocals“. Nicht mehr und nicht weniger. Beim Konzert bin ich vorzeitig gegangen, und weder die Original-, noch die Live-Versionen oder die Remixe von „Tonto“ und „Leyendecker“ würden mich an meiner damaligen Entscheidung im Nachhinein zweifeln lassen. Wenn Ihr jedoch der Ansicht seid, dass ausschließlich Wahnsinn und technisches Können zählen und neben den MELVINS, !!!, MR BUNGLE und MARS VOLTA noch Platz im Plattenschrank habt, dann dürft ihr jetzt zugreifen.
