AUDREY – Visible forms

Objektiv gesehen muss man ja einmal festhalten, dass BJÖRK eine sehr schöne Stimme hat. Nur hatte ich persönlich immer meine Probleme, mich, abgesehen von einigen Songs, wirklich mit der Isländerin anzufreunden. Zu extrovertiert und theatralisch war mir der Gesang insgesamt. Wer dies genauso sieht wie ich, sich die Stimme aber gern etwas zurückgenommener und mit einer passenden Instrumentierung vorstellen möchte, sollte doch mal schleunigst in „Visible forms“ von AUDREY hineinhören. Audrey ist übrigens nicht der Vorname der Sängerin – tatsächlich verbergen sich hinter diesem Namen gleich vier Frauen aus Göteborg, die sich den Gesang teilen und neben der üblichen Instrumentierung auch dezentere Instrumente wie Piano und Cello bedienen. Für die Bläser und sonstige Sachen bat man sich Gäste ins Studio und den Produzenten Paul Bothen (KRISTOFER ASTRÖM u.a.) hinter dem Mischpult hervor. Das Resultat ist das nun vorliegende Debüt-Album und strahlt ganz selbstsicher vor unglaublicher Schönheit. Flächen werden hier nicht imposant, dafür aber dezent und verhallend geschaffen, man schwindet von einem Traum in den nächsten, Minimalismus ist nicht das Nonplusultra, aber zart und einfühlsam bleibt die Musik dennoch bis zum Ende. Das hat ein wenig von SALVATORE, gute Momente von HIDALGO und auch etwas RACHEL’S – plus Gesang. Und mit Sinnbus auch ein passendes Label im Rücken, das für ein adäquates Layout sorgt. Bezaubernd!