Ist es tatsächlich schon 20 Jahre her, dass BAMBIX mit „Out of the cradle endlessly rocking“ ihre erste Platte veröffentlicht haben?! Tatsächlich! Wenn man sich Frontfrau Wick van Houdt so ansieht, dann scheint es, als wäre sie kaum älter geworden. Auch wenn die sympathische Niederländerin mittlerweile die einzige Verbliebene aus der Originalbesetzung ist, so war die Band doch stets präsent und hat über die Jahre hinweg in schöner Regelmäßigkeit getourt und Alben veröffentlicht.
„The story tailor“ ist bereits der siebte Streich des Trios und serviert wieder einmal feinste melodische Punkrock-Kost. Angetrieben von ex-WOHLSTANDSKINDER-Schlagzeuger Caddy zeigt sich die Band erneut von ihrer besten Seite, wobei mich das neue Werk von seiner melancholischen Grundstimmung her über weite Strecken an ihr 2000er-Album „What´s in a name“ erinnert: Die Songs bewegen sich fast durchgängig im Midtempo-Bereich und Sängerin Wick klingt so melodisch und emotional wie selten zuvor. Lediglich in „The maiden song“ kratzt sie mit ihrer Stimme am Limit. Im Gegenzug schütteln BAMBIX vor allem in den Refrains unglaubliche Hooklines aus dem Ärmel – mit „Curfew´s gone“, „Hell and back“, „Johan“ oder „The list is long“ schicken sie definitiv diverse Ohrwurmgaranten ins Rennen, bevor der Akustik-Track „Trapped“ das Album besinnlich abschließt.
Ob „The story tailor“ nun tatsächlich das beste BAMBIX-Album ihrer bisherigen Bandgeschichte darstellt, darüber lässt sich wie immer streiten. Für mich gehört es aber auf jeden Fall zu ihren Top 3 und wird mit Sicherheit noch so manche Runde in meinem CD-Player drehen.