BAD HABIT – Hear-say

Was war das doch für ein Start, als man den Song „living on the edge“ des Debüts, damals noch bei einem Major-Label erschienen, auf dem Soundtrack von Iron Eagle plazieren konnte. Nach drei Alben und dem Labelwechsel wegen zu geringer Verkaufszahlen war jedoch erst einmal Schicht im Schacht im Hause BAD HABIT. Nun, nach sieben Jahren Funkstille. sind sie wieder da! In den letzten Jahren überschlagen sich ja förmlich die Reunionen erfolgreicher Bands aus den 80ern, welche sich noch schnell die Rente sichern wollen, aber auch von einigen aus unterschiedlichen, meist persönlichen Gründen viel zu früh aufgelösten Gruppen. Bei BAD HABIT tippe ich zwar nicht auf eine Entscheidung aus Geldgründen, doch zweifle ich den Sinn einer solchen Reunion an. Da man allerdings ein paar nicht gerade üble Platten in der Biographie hat, muss die Qualität von „Hear-say“ entscheiden. Was mir als erstes auffällt, ist die zwar nicht schwache, aber ausgesprochen sterile Produktion und die gehäuften Keyboardeinsätze, die mir zu viele schmalzige Melodien wälzen. Das Schlagzeug klingt dermaßen klinisch, dass ich fast auf einen Drumcomputer tippen würde, wäre nicht ein (überflüssig peinliches) Musikvideo auf der Promo-CD enthalten. Aber nicht alles ist negativ. Neben den oben erwähnten Kritikpunkten ist zu sagen, dass es der Band nicht an Spielfreude mangelt und schon ein paar schöne Songs zu hören sind. „To love you“ ist Einsteiger und zugleich ein toller Gute-Laune-Song, der zwar im Mittelteil ein sehr holpriges Break hat, ansonsten aber voll überzeugt. „I swar“ und „walk of life“ sind ebenfalls gutklassige AOR-Tracks mit anständiger Gitarrenarbeit und gutem Gesang. Mit „i want to know“ ist dann noch die klassische Rock-Ballade vertreten, die zwar altbacken, aber dennoch schön aus den Boxen tönt. Insgesamt nicht verkehrt, die alten Fans werden es ihnen zu danken wissen. Ob sich neue finden werden, steht in den Sternen!