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ATLAS LOSING GRIP – State of unrest

Rodrigo Alfaro hat mit seiner ehemaligen Band SATANIC SURFERS ein Stückchen skandinavische Skatepunk-Geschichte geschrieben. Seiner aktuellen Band ATLAS LOSING GRIP wurde dagegen außerhalb Schwedens noch keine größere Aufmerksamkeit zuteil, obwohl sie schon seit 2005 existiert und mit "Shut the world" bereits ein Album veröffentlicht hat. Ich hoffe, dass sich dies mit dem zweiten Longplayer endlich ändert, denn mit "State of unrest" legt die Band ein durchweg hochklassiges Melodycore-Werk vor, mit dem sie es verdient hätte, auch international so richtig abzuräumen. Soundmäßig zwischen dem Skatepunk-Sound der 90er und melodischem Hardcore angesiedelt, hauen ATLAS LOSING GRIP eine Hymne nach der nächsten raus und füllen somit perfekt die Lücke zwischen TEN FOOT POLE, GOOD RIDDANCE und RISE AGAINST. Gerade der Vergleich mit letzteren erscheint nach mehrmaligen Hören dieses Tonträgers immer zutreffender, denn neben einer gewissen stimmlichen Ähnlichkeit und einem sicheren Gespür für zündende Refrains schlagen auch die politischen und sozialkritischen Texte von Alfaro in die selbe Kerbe wie die seines Kollegen Tim McIlrath. Und selbst die Hitdichte ist vergleichbar hoch: "Bitter blood" besticht durch sein schnelles Hardcore-Riffing, der Chorus von "Different hearts, different minds" geht partout nicht mehr aus dem Ohr, und "Contemplation" ist für mich ein ganz heißer Anwärter in der Kategorie "Bester Punkrock-Song des Jahres". Ach was, letztendlich ist jeder Song auf "State of unrest" ein Volltreffer. Applaus für dieses großartige Album!

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.