Heiliger Leary, das ist das genaue Gegenteil vom Ratgeber Gesundheit oder dem Monatstipp in der Apothekenrundschau. Stichwort Apotheke: solche Drogen bekommt man nicht mal dort, auch nicht auf Rezept. Die kriegste nur unter der Autobahnbrücke oder im Wald. ASTROSONIQ oszillieren auf ihrem Album „Quadrant“ zwar hauptsächlich zwischen den Polen Space- und Stoner-Rock, begnügen sich aber nicht damit, das entsprechende Klientel zu füttern, sondern schießen immer wieder mit unerwarteten Ideen und quergelöteter Elektronik dazwischen. Da kommen einem die Freaks von HAWKWIND („As soon as they got airborne“) in den Sinn, aber auch BLACK SABBATH oder LED ZEPPELIN sind Paten im entrückten Geiste. Damit nicht genug, verwirrt man den Hörer mit einem Steelguitar-geschwängerten, fluffigen Countrysong wie „Bloom“ und treibt ihn endgültig in den Wahnsinn, indem sie den Song „Zero“ mono auf einem Kanal spielen und auf dem anderen Kanal eine 1:1 Coverversion der ebenso durchgeballerten befreundeten Band ZEUS packen. Das ist schon sehr speziell, entbehrt aber nicht gewisser Reize, denn wenn sie nur wollen, spielen sie andere Hirsche im Revier locker von der Lichtung („Faustian bargain“, „Sin“).
ASTROSONIQ – Quadrant
- Beitrags-Autor:Holger Schwerer
- Beitrag veröffentlicht:20. Februar 2010
- Beitrags-Kategorie:Tonträger