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SVETLANAS – This is Moscow not LA

Dass man als Punkband in Russland ernsthafte Probleme mit der Obrigkeit bekommen kann, sollte spätestens seit dem PUSSY RIOT-Vorfall bekannt sein. Auch die SVETLANAS können davon ein Lied singen: Zwar wurde die Band nicht weggeknastet, aber sie wurde im Jahre 2014 mit einem Einreiseverbot in Russland belegt und somit quasi verbannt. Bereits einige Jahre zuvor musste Sängerin Olga gemeinsam mit ihrer Mutter das Land aus politischen Gründen verlassen und lebt seitdem im italienischen Exil. Dass Ländergrenzen für die SVETLANAS allerdings sowieso keine große Rolle spielen, sollte beim Blick auf die inzwischen recht international aufgestellte Besetzung klar sein, denn mittlerweile bedient kein Geringerer als Nick Olivieri (ex-KYUSS, QUEEN OF THE STONE AGE, DWARVES) den Bass in dieser Formation.
Soweit ein bisschen Hintergrundwissen zu den SVETLANAS, die auf ihrem vierten Album „This is Moscow not LA“ ein stabiles Punkrock-Brett abliefert. Dabei erinnern sie nicht zuletzt aufgrund von Olgas kraftvollem Gesang ein wenig an eine Hardcore-Variante von THE BABOON SHOW, verzichten dabei aber auf deren gelegentlichen Hang zur Stadionrock-Hymne. Dafür bolzen sie sich in gerade einmal 26 Minuten durch die zehn Lieder des Albums, während Titel wie „Putin on da hitz“, „Let´s get drunk“, „Put your middle fingers up“ oder „People suck“ inhaltlich wohl für sich selbst sprechen. Kurz gesagt: Dieses Album ist angepisst, kompromisslos und gut!

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.