ASHES OF POMPEII – Places

Hier haben wir mal wieder eine dieser Bands, deren Namen mir zwar irgendwie geläufig war, doch mit deren Schaffen ich mich nie wirklich auseinandergesetzt habe. Umso positiver die Überraschung: ASHES OF POMPEII beackern ausgiebig das Grenzgebiet zwischen Post-Hardcore und Alternativerock und legen mit „Places“ ein vereinnahmendes Gesamtwerk vor, bei dem neben den ausgefeilten Gitarrenwänden vor allem der ausdrucksstarke Gesang von Frontmann Tobias Mösch heraussticht. Der Sound wirkt vielschichtig und zugleich gewaltig, steckt zudem voller subtiler Melodien und vermag dadurch eine unglaublich starke Atmosphäre zu erzeugen. Emotionaler Höhepunkt des Albums ist mit Sicherheit das Stück „Lighteater“: Geradezu doomig baut sich die Soundwand über dem Hörer auf, während der Gesang irgendwo zwischen Bedrohung und Verzweiflung rangiert. Doch auch die übrigen Stücke taugen allemal für eine gefühlsmäßige Achterbahnfahrt. Ich glaub, ich dreh noch eine Runde.

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.