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ALL ABOARD! – Rules of distraction

 
 
Der inzwischen 75jährige Udo Lindenberg hat es während seiner jahrzehntelangen Musikkarriere reichlich festgestellt: das Auge hört mit! ALL ABOARD! machen sich diesen Leitspruch zu eigen und liefern mit dem Coverartwork den perfekten Einstieg in die Welt des melodischen Pop-Punks. Dynamischer Comic-Stil mit knallenden Farben, gefällt mir schon mal sehr gut. Für mich das erste Album der Mönchengladbacher Combo, aber Menschenskinder, die Band gibt es schon über ein Jahrzehnt und hat auch schon einige Veröffentlichungen gemeistert. Was fällt mir auf beim ersten Hören? Die Band passt perfekt zum Booze Cruise-Festival nach Hamburg oder Bristol. Gut, genau in dem Jahr, als ich auf diesem Festival war, nämlich 2017, haben ALL ABOARD! dort auch aufgespielt. Punkrock der Sorte Schwiegermutters Liebling, was gar nicht abwertend gemeint ist. Erinnert mich an die erste GASLIGHT ANTHEM, wobei dieses Album vielleicht nicht so rau rüberkommt, der Gesang ist schon recht clean, aber trotzdem authentisch vertont, mit einer Top-Produktion. Wenn wir von den zwölf Titeln zwei abziehen (Intro und Outro) bleiben zehn gute Songs, die den Vergleich zu Bands über den großen Teich wirklich nicht scheuen sollten. „57 Walnut Street“ und „Crossroads“ sind hier besonders hervorzuheben. Klar, ALL ABOARD! haben die amerikanischen Idole in ihrer DNA, sie können mit diesem Album aber auch eigene Akzente setzen, Gefühl, Leidenschaft und Melodie. Alles in der Schnittmenge zwischen MODERN BASEBALL und THE SEWER RATS, ein Gute-Laune-Fundament mit dem Anspruch, auch für nachdenklichere Momente zu sorgen.